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Einstieg in die Fresserproduktion!

22.06.2023 08:06

Die Fresserproduktion ist ein spezialisiertes Aufzuchtverfahren in der Rindermast. Entscheidend ist dabei, dass das Management und die Versorgung der Kälber optimiert werden.

Definition Fresser

Ein Fresser ist ein ca. 4-5 Monate altes von der Milch entwöhntes Kalb. Das Lebendgewicht variiert zwischen 170-180kg. Ein Fresser wird meist von spezialisierten Mastbetrieben zugekauft. Die Vorteile dabei sind, dass die Tiere zusammengewöhnt sind sowie einen einheitlichen Gesundheitsstatus haben. Aufgrund der Milchentwöhnung können Fresser sofort mit Raufutter gefüttert werden. Die Tiere sind enthornt, entwurmt sowie gegen Rindergrippe geimpft. Die Rasse ist meist fleischbetontes Fleckvieh oder eine Fleischrassenkreuzung.

Fresser-Erzeugung für Projekt Almrind

Mit steigender Nachfrage nach Almrindern erhöht sich auch der Bedarf nach geeigneten Fressern. Bei der Aufzucht dieser Fresser gibt es einige Punkte zu beachten: Fresser müssen in rein/raus Systemen gehalten. Das heißt, dass alle Kälber pro Stall zur gleichen Zeit ein- und wieder ausgestallt werden. Die Gruppe von Fressern bleibt zusammen und muss in einem separaten Luftraum (Stall) gehalten werden. Dadurch verringert sich der Infektionsdruck und die Gruppe bleibt konstant. Beim Zukauf der Kälber sollte auf mastbetonte Genetik geachtet werden. Die Kälber sollen so schnell als möglich fressen lernen. Dabei ist es wichtig, die Milchgabe mit 7l pro Tag in den ersten 2-3 Wochen zu begrenzen. Danach wird die Milchgabe wieder langsam reduziert. Dieser Vorgang dauert in etwa 3-4 Wochen. Die Tränkephase sollte nicht länger als 12 Lebenswochen dauern. Den Kälbern muss von Beginn an eine Kälber-Mischration angeboten werden. Diese besteht aus geschnittenem Stroh sowie einem Kälberstarter. Die Zufütterung von Rauhfutter soll langsam begonnen werden. Grassilage ist für das heranwachsende Kalb wegen des Risikos für Durchfallerkrankungen nicht zu empfehlen.

Für das Projekt Almrind werden laufend Fresserpartien gesucht. Die Produktion von Fressern ist für Betriebe mit geringer Flächenausstattung interessant sowie für Betriebe mit einem bestehenden Kälberstall.

Optimales Gesundheitsmanagement

Als aller erstens müssen optimale Umweltbedingungen für das heranwachsende Kalb geschaffen werden, damit das Erkrankungsrisiko geringgehalten wird. Unbedingt zu beachten ist, dass vor dem geplanten Einstalltermin mit dem jeweiligen Betreuungstierarzt ein Gesundheitskonzept erarbeitet wird. Ebenso muss eine tierärztliche Behandlungsstrategie erarbeitet werden.

Betriebsbeispiel Fresseraufzucht für Almrind

Stefan Hechenberger aus Brixen im Thale ist einer der ersten Almrind Betriebe und hat sich mit der Kälberaufzucht intensiv beschäftigt. Gemeinsam mit seinem Betreuungstierarzt wurde ein Gesundheitsplan erstellt und die Kälber bestmöglichst zu versorgen. Die 10 Stück Kälber pro Gruppe werden über einen Automaten mit Milchaustauscher gefüttert und mit einer Kälber Total Mischration zum Fresser animiert.

Die Rinderzucht Tirol sucht Betriebe, die in die Fresseraufzucht einsteigen wollen. Bei Fragen können Sie sich gerne bei Matthias Mair unter Tel. 05 92 92 1812 melden

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