Futterkuh1

Kühe erfolgreich vermarkten

15.05.2023 13:57

Bei der Vermarktung von Kühen steht die grundsätzliche Entscheidung an, ob das Tier als Schlachtkuh oder lebend als Futterkuh vermarktet werden soll. Im Beitrag werden die wichtigsten Informationen zur jeweiligen Vermarktung gegeben.

Schlachtkuh über Markenprogramme vermarkten

Schlachtkühe werden seit vielen Jahren von der Rinderzucht Tirol über diverse Qualitätsprogramme erfolgreich vermarktet. Basis für die Bezahlung ist die Schlachtkörperqualität, d.h. Schlachtgewicht, Handelsklasse (Fleischigkeit) sowie Fettklasse (Fettabdeckung). Durch diese Vermarktungsmöglichkeiten kann für die Bauern ein nennenswerter Mehrerlös erzielt werden. Bei der Schlachtkuhvermarktung spielt das M-Rind-Markenprogramm eine entscheidende Rolle. Die Teilnahmebedingungen für dieses Programm sind die Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst sowie ein unterzeichneter M-Rind-Erhebungsbogen. Der Mehrerlös beträgt dabei 7 Cent, wird zusätzlich eine gentechnikfreie Fütterung mittels Zertifikat nachgewiesen, beträgt der Mehrerlös bis zu 35 Cent pro kg Schlachtgewicht. Die Rinderzucht Tirol garantiert die höchsten Qualitätszuschläge für den Landwirt, die zu 100 % weitergegeben werden. Bei der Vermarktung von Bio-Schlachtkühen werden die höchsten Zuschläge ausbezahlt. Der Bio-Zuschlag für Schlachtkühe liegt zurzeit bei 50 Cent.

In den nächsten Wochen werden leicht steigende Preise erwartet. Der Schlachtkuhpreis ist erfahrungsgemäß im gesamten Jahresverlauf in den Sommermonaten am höchsten.

 

Die Futterkuh als Lebendtier-Alternative

Kühe ohne Fettabdeckung, die aber zur Weitermast geeignet sind, werden in der Regel lebend als Futterkuh vermarktet.

Voraussetzungen für Futterkühe sind:

  • Kühe der Rasse Fleckvieh
  • Tiere im Zweinutzungstyp
  • max. 8 Jahre alt
  • gutes Fußwerk
  • keine oder nur wenig Milch
  • guter Gesundheitszustand
  • nicht eingebrochen (Zysten)

 

Qualitätszuschläge gibt es bei der Futterkuh keine, jedoch sind die Preise für Futterkühe derzeit sehr gut. Es ist zu erwarten, dass die Mengen bei den Futterkühen in den nächsten Wochen weiter zurückgehen, daher dürfte der Preis weiterhin gut bleiben bzw. sich weiter erhöhen. Die Vermarktung der Futterkühe wird überwiegend innerhalb Österreichs über die ARGE Rind abgewickelt, ein Großteil der Tiere wird in Oberösterreich ausgemästet. Bei der Vermarktung als Futterkuh sind gegenüber der Schlachtkuhvermarktung aktuell Mehrerlöse möglich. Dazu müssen aber, wie eingangs erwähnt, die Voraussetzungen beim Tier passen. Vergleicht man die Erlöse einer O1 Kuh mit ca. 600 kg Lebendgewicht, so ergibt sich bei der Vermarktung als Futterkuh derzeit ein möglicher Mehrerlös von ca. € 150 brutto. Die Einteilung als Schlacht- bzw. Futterkuh erfolgt durch den jeweiligen Gebietsbetreuer mit dem Ziel, den bestmöglichen Erlös für den Landwirt zu erzielen.

Anmeldungen werden im Büro der Rinderzucht Tirol unter der Telefonnummer 05-9292-1854 bzw. 05-9292-1856 oder beim Gebietsbetreuer entgegengenommen.

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